21.Juli 2019
19:30






Frank Soehnle (Tübingen)

DAS 2TE ICH


Figuren und Spiel:
Frank Soehnle
Musik: Stefan Mertin
Regie:
Enno Podehl
Choreografie: Karin Ould Chih
Assistent: Leo Wanner
Sprecher: Christian Glötzner
Figurentechnik: Matthias Stadler
Mitarbeit: Helga Lázár und Sayeh Sirvani



Im Manuskriptmaterial Walter Benjamins zum Thema „Träume“ findet sich der Text „Das zweite Ich – eine Sylvestergeschichte“ von 1930. Es ist nicht geklärt, zu welchem Zweck Benjamin diese Geschichte verfaßte. Man könnte sie auch für ein Exposé zu einem Theater-Sketch oder zu einem Kurzfilm halten: Ein Mann gerät am Sylvesterabend auf der Flucht vor seiner Einsamkeit in ein zweideutiges Lokal mit einem Kaiserpanorama. Dort zeigt man ihm in 12 Bildern eine Reise durch das alte Jahr – eine merkwürdige Begegnung mit seinem zweiten Ich. Denn die Bilder entpuppen sich als zwölf verpasste Chancen, vergessene Vorsätze und verdrängte Wünsche.
Der Text von Walter Benjamin bietet die Klammer für einen Abend aus zwölf Theaterbildern. Als Prolog und Epilog eingesprochen, öffnet der Text Räume für den Mittelteil aus sprachlosen Begegnungen unterschiedlichster Art mit dem zweiten Ich. Begegnungen zwischen Mensch und Figur, Original und Abbild, Realität und Traum.


Dauer: ca. 60 Minuten